Eine der Hauptaufgaben der Kampagne besteht darin, einzigartige Datensätze zur Untersuchung der Grenzschichtstabilität unter ungestörten Offshore-Bedingungen zu erlangen. Es werden Messungen von Wind-, Temperatur- und Feuchtigkeitsprofilen in der atmosphärischen Grenzschicht bis in eine Höhe von 1.000 Metern mittels Fernerkundungstechnologie durchgeführt. Während der Kampagne sollen möglichst viele Wetterschwankungen und unterschiedliche Wellenbilder abgedeckt werden.

NORCOWE plant die Installation von zwei Lidar-Scan-Systemen und einem Mikrowellen-Radiometer auf FINO1, um die atmosphärische Stabilität rund um den Windpark Alpha Ventus sowie das Zusammenspiel der Windturbinen mit der Atmosphäre und untereinander zu untersuchen. Die LIDARs liefern Daten über die Windgeschwindigkeit vor, innerhalb und hinter dem Windpark bis hinauf zu mehreren Kilometern Höhe, während das Mikrowellen-Radiometer Temperatur- und Feuchtigkeitsprofile bis zu einer Höhe von 1.000 Metern erstellt. Zusätzlich zu den meteorologischen Messungen werden ozeanografische Instrumente auf zwei Untergestellen montiert - eine untergetauchte Boje und ein autonomer SailBuoy - und in der Nähe von FINO1 für einen kürzeren Zeitraum ausgebracht. Diese Instrumentierung überwacht die Wellenstatistik, die Oberflächenströmungen und die Turbulenzen in der oberen ozeanischen gemischten Schicht. Die Erhebung dieser Daten sind für die Abschätzung von Turbinenturmlasten und Kolkbildung unabdingbar. Darüber hinaus sind diese Daten für das Studium der Luft-Meer-Austauschprozesse von entscheidender Bedeutung, die die Struktur des Windprofils und der atmosphärischen Stabilität beeinflussen.